VoIP Telefonanlagen

VoIP Telefonanlagen
 

Das Telefonieren über Computernetzwerke wird als Voice over IP bezeichnet. Umgangsprachlich ist damit das Telefonieren übers Internet gemeint. Betrachtet man die technische Seite, werden akustische Signale durch das VoIP Gerät in Datenpakete umgewandelt und über die Telefonanlage ins World Wide Web gesendet.


Die Zukunft gehört dem VoIP

Man unterscheidet bei Voice over IP zwischen VoIP intern und VoIP extern. Neben dem Datentransfer wird die vorhandene DSL Leitung auch für die Telefonie gebraucht. Falls es ein hohes Telefonie-Aufkommen gibt, empfiehlt es sich, jeweils einen DSL Anschluss nur für den Datenaustausch zu benutzen und einen zweiten, separaten Anschluss ausschließlich für die Telefonie einzurichten. Die jeweiligen Netze werden dann mit einem eigenen Route ausgestattet. Die Datenpakete werden anschließend an den Knotenpunkten des Telefonnetzes umgewandelt, damit auch Personen ohne VoIP Anlage entsprechende Signale empfangen können.

Auch wenn die Datenströme komprimiert werden, bleibt die Sprachqualität auf einem sehr gutem Niveau, was den problemlosen Gebrauch der VoIP Telefonanlagen möglich macht. Im Prinzip ist die VoIP-Anlage eine Weiterentwicklung der IP-Anlage und kann als Hybridsystem betrachtet werden. Sie findet nämlich sowohl als Kommunikationsanlage als auch als Telefonanlage Verwendung. Das macht die IP-Anlage zu einer optimalen Kommunikationslösung.



Welche Voraussetzungen muss man bei Voice over IP beachten?

Was muss man bei Voice over IP beachten?
 

Das wichtigste für das Telefonieren via Internet ist eine schnelle Bandbreite. Eine DSL-Internetverbindung sollte in jedem Fall vorhanden sein. Schließlich wird das Telefonat ja über das Internet geführt. Mit einer DSL-Geschwindigkeit von 16.000 kB/s schafft man eine gute Basis für VoIP. Neben dem schnellen Internetanschluss müssen auch die Endgeräte sowie die eigentliche Telefonanlage kompatibel sein. Nicht alle TK Anlagen eignen sich für Voice over IP.

Je langsamer die DSL-Verbindung ist, desto weniger externe Gespräche können geführt werden. Das gilt auch für die ankommenden Anrufe. Für jedes Telefongespräch sind 100 Kilobit Upload von Nöten. Übersteigt die Zahl der Gespräche die Bandbreite, kann es zu Ausfällen und starken Verzögerungen kommen.

Bei den DSL-Anschlüssen wird zwischen ASDL (asymmetrisch) und SDSL (symmetrisch) unterschieden. Bei ADSL ist die Downloadgeschwindigkeit proportional höher als die Uploadgeschwindigkeit. Beim symmetrischen DSL ist der Up- und Downstream immer gleich.


Einfache Fragen für den Kauf einer Voice over IP Anlage

  • Gibt es bereits ein Intranet (internes Netzwerk)? Ist es Planung?
  • Gibt es schon eine Anlage, die lediglich abgelöst werden soll? Wenn ja, was ist das für eine Anlage?
  • Gibt es schon Endgeräte (Telefone)? Sollen diese weiterhin benutzt werden? Welche Geräte sind vorhanden?
  • Wie viele ISDN-Anschlüsse (NTBA’s) sollen zur Verfügung stehen?



Komplexe Fragen für den Kauf einer Voice over IP Anlage

  • Ist nur eine 2 adrige Verkablung vorhanden, die ausschließlich von herkömmlichen TK Anlagen genutzt werden kann?
  • Soll der herkömmliche Telekommunikationsweg weiterhin benutzt werden?
  • Sind mehrere ISDN Anschlüsse vorhanden, mit denen Sie extern telefonieren?
  • Soll ausschließlich über VoIP ohne ISDN Anschluss telefoniert werden?
  • Welche Anschlüsse sind vorhanden? (Lassen Sie ihre vorhandene Anlage durch einen Techniker prüfen.)
  • Anlagenanschluss, Mehrgeräteanschluss, PMX Anschluss?
  • Sind auch Kollegen im Homeoffice in die Telefonie mit einzubinden?
  • Sollen möglicherweise zwei oder mehr Standorte miteinander verknüpft werden? (Hier kann eine VoIP-fähige Anlage sinnvoll eingesetzt werden. Über DSL und Homeoffice erfolgt die Anbindung zweiter Standorte, die über VPN mit dem Hauptstandort verbunden werden.

 

Die beiden grundsätzlichen Unterschiede in der Kommunikation

Externe Kommunikation

ISDN, VoIP und VPN macht externe Kommunikation möglich. Die Leitung ist vor dem Zugriff von außen gesichert. Grundsätzlich ist anzuführen, dass moderne Telekommunikationsanlagen in der Lage sind, sowohl die interne als auch die externe Kommunikation zu koordinieren. Funktionen einer TK Anlage sind zum Beispiel der Anrufbeantworter, Rufpläne, die Nachtschaltung, die Warteschleifenregelung, verschiedene Sprachfiles und vieles mehr.



Interne Kommunikation

Interne Kommunikation
 

Über die 2 adrige Verkabelung ist die Nutzung von interner Kommunikation möglich. Allerdings ist hierbei Vorsicht geboten:

Kompatibilität: Sollen die vorhandenen Systemtelefone weiterhin verwendet werden, müssen sie mit der Anlage kompatibel sein.

Flexibilität: Haben Sie bereits eine 2 adrige Verkabelung, muss geklärt werden, ob diese weiterhin genutzt werden soll. Wenn dem so ist, muss ihnen der Telefonanlagenhersteller auch die passenden Endgeräte zur Verfügung stellen. Ansonsten würden Zusatzkosten durch die Neuverkabelung entstehen. Dadurch wären Sie jedoch flexibler, wenn es um den Austausch einzelner Komponenten Ihrer Anlage geht.


Vorteil der VoIP Anlage

Durch den Kostenvorteil wird sich Voice over IP langfristig am Markt durchsetzen. Die Gespräche sind im Gegensatz zu einem normalen Telekomanschluss bis zu 50% günstiger. Durch das Gespräch via Internet entstehen auch keine zusätzlichen Kosten. Deshalb bieten auch schon die meisten Internetprovider Voice over IP als Zusatz zu einem Internetanschluss an. Gegen geringen Aufpreis ist bereits eine VoIP Anlage anstatt einer klassischen Telefonanlage erhältlich.


Nachteil der VoIP Anlage

In Sachen Sprachqualität liegt eine VoIP Anlage mit anderen Telefonanlagen gleich auf. Durch die Verbindung über das Internet kann die Sprachqualität aufgrund veralteter Leitungen jedoch eingeschränkt sein. Hinzu kommt, dass Internetausfälle schwer kompensiert werden können, was die Zuverlässigkeit von VoIP Anlagen etwas einschränkt. Als Nachteil kann auch die komplizierte Einrichtung einer VoIP Telefonanlage gesehen werden. Eine gewöhnliche TK-Anlage lässt sich um einiges einfacher einrichten. Schließlich muss der Kommunikations-Elektroniker auch Erfahrung in der Netzwerkadministration mitbringen.


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